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Um 9000 vor Christus jagten wohl die ersten Menschen, Tiere im Baltikum. Die Landschaft in Kurland ist zweigeteilt: Das ebene Land wird später die Kornkammer, aus der reiche Schiffsladungen nach England und Holland entsendet werden und das hügelige Land besteht aus Wäldern, Mooren, Flüssen und Seen. Es gibt Bären, Luchse, Elche, Wölfe, Füchse, Schwarzwild, Hirsche, Wisente, Biber, Lachse, Lachsforellen, Barsche, Weißfische, Neunaugen, Quabben, Störe und zahlreiche Vogelarten.
Ab dem 3. Jahrhundert vor Christus wanderten nordische Stämme ein und wurden 1000 Jahre später von Indogermanen (siehe Wikipedia) verdrängt. 865 nach Christus bis ungefähr 1050 nach Christus erschaffen die Wikinger die erste "Transitroute". Sie waren die Vorläufer der Liven (ein lettisches Volk) und lebten von der Vieh- und Landwirtschaft. Da sie aber unter regionalen Fürsten lebten und somit keinen Staat bildeten, waren sie schwach in ihrer Verteidigung. Die Skandinavier, Polen und die Deutschen zum Beispiel, wussten dieses. Ca. 1150 entwickelte sich die Handelsroute der deutschen Hanse nach Estland und Lettland.
Das Baltikum um 1260
Ab 1225 fielen die ersten Kreuzritter ins Land ein und schließlich im September 1236 übernahm der Deutsche Orden Lettland und die deutschen Einwanderer eroberten das Land: Missionare und Kreuzritter bekämpften das Heidentum der Kuren, Litauer und Liven aufs Grausamste. Aus heidnischen Freien wurden christliche Leibeigene, obwohl diese mit Todesverachtung für ihre Freiheit und für ihre alten Götter gekämpft hatten.
Deutsche Kaufleute gründeten Siedlungen. Norddeutsche und Westfälische Landadelige traten in den Dienst des Ordens und erhielten Landbesitz. Neben dem Orden bildeten die größeren Städte, vor allem Riga und Reval, estnisch Tallinn, unabhängige Einheiten mit besonderen Privilegien. Die Oberschicht war deutschsprachig und wuchs durch Zuwanderer aus dem nord- und mitteldeutschen Raum. Die einheimische Bevölkerung sank zur Unterschicht herab. Um sich die Arbeitskräfte zu sichern, verboten die neuen Gutsherren, den Bauern, den heimischen Acker zu verlassen.
Anfang des 16. Jahrhunderts folgten grausame Bauernkriege und bescherten dem Land den völligen Ruin. Leben und leben lassen hieß es fortan und jeder gegen jeden. Die politische und persönliche Ehre ging in diesen Zeiten verloren. Das einzige Kapital, was die Landbesitzer noch hatten, waren das Land und ihre Arbeitskräfte. Jetzt war es noch wichtiger als bisher, dass die Bauern auf der Scholle blieben. Damit die Arbeiter nicht abwanderten, zwangen die Gutsherren die Bauern durch die "Schollenpflicht" zum Dableiben. Als 1561 der kurländische Landtag beschloss, sich unter dem Schutz des Königs von Polen und Großfürsten von Litauen zu stellen, wurde es arg für die Bauern. Für die polnischen Bauern wurde es besonders schlimm. Die polnischen Gutsherren behandelten ihre Arbeiter wie Vieh. Obstbäume, zum Beispiel, durften nur auf adeligem Boden gepflanzt werden. Wagte es ein Bauer dennoch einen Obstbaum zu pflanzen, wurde dieser herausgerissen und der Bauer wurde mit Stöcken verprügelt. Manch kurländischer Edelmann brachte diese Sitte mit nach Hause. Die polnische Lehnsherrschaft sollte bis 1795 andauern. Bis zur Bauernbefreiung, am 25. April 1819, gab es keine lettischen Schulen. Nur dem Mittelstand und darüber hinaus war es möglich, den Kindern durch einen Hauslehrer Schulbildung zukommen zu lassen. Die Deutschen hatten zudem die Möglichkeit, die Kinder bei Verwandten in der Stadt in Pension zu geben, denn dort gab es deutsche Schulen.
Also eigentlich kein Wunder, dass es kam, wie es kam .....
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